Sehnsucht, 2012
Sehnsucht, 2012
Sehnsucht, 2012

Sehnsucht, 2013

Massive Stahlplatten 8cm stark
Geformt im Präzessionsbrennschnitt Verfahren
CAD-Schneiddaten nach Freihandzeichnung
4m x 4m
1,5mm Fügespaltgenauigkeit
7,2 Tonnen Gesamtmasse
152 kg durchschnittliches Teilgewicht
Korrodierte Oberfläche

Das erste Werk der Reihe THE MISSING PIECE trägt den Titel „Sehnsucht“ und ist aus einer 4 x 4 Meter großen, quadratischen, 8 cm dicken Stahlplatte mit rostiger Oberfläche geschnitten. Der Block wirkt sehr massiv, er wiegt 7,5 Tonnen. „Das ist präsent, man kann das nicht weg reden. Man sieht: Der, der das gemacht hat, hat es ernst gemeint. Das ist keine Spielerei, kein Zufall“, erklärt Wolf. Eines der 7 x 7 ineinandergreifenden MISSING PIECES fehlt – eine Lücke in der perfekten Ordnung.

Die Ordnung des Kosmos

Auch das steht im Denken des Künstlers für ein ganzheitliches Weltbild und für die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Beobachtungen. „Das Fehlende weckt die Sehnsucht nach Vollständigkeit. Jedes Teilchen in der Natur ist so geformt, dass es seinen Ort findet, alles greift ineinander“, ist Wolf überzeugt: „Das gilt selbst für die kleinsten Teile, etwa Transmitterstoffe im menschlichen Körper, die so geformt sind, dass sie nur an bestimmte Körperzellen andocken können. Deshalb gefällt mir auch das schöne, geschlossene platonische Weltbild so gut. Alles hat seinen Platz in der Ordnung des Kosmos.

Ein ganzheitliches Weltbild

Das bedeutet Kosmos: ein System, in dem alles seinen Platz hat. Gott ist im neuplatonischen Weltbild Teil dieser Ordnung. Aber man kann ihn nicht beweisen. Man kann nur an ihn glauben. Alle anderen Teile kennt man. Gott ist unsichtbar, er ist die Leerstelle dieser Ordnung. Das moderne Weltbild glaubt nicht mehr an diese geschlossene platonische Ordnung. Wir glauben, dass das Weltall sich permanent ausdehnt. Aber vor kurzem habe ich gelesen, dass Wissenschaftler jetzt die Hypothese entwickeln, unser Kosmos sei doch endlich. Ich bin kein Naturwissenschaftler, ich kann das nicht beurteilen. Aber offenbar ist es ein Wunsch von uns Menschen, in einem geordneten Weltbild zu leben, uns ein Bild der Welt zu machen.“